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Stationäres CarSharing in der östlichen HafenCity startet

05.08.2021
Das Mobilitätskonzept der HafenCity priorisiert aus ökologischen Gründen und zur Steigerung der stadträumlichen Qualitäten den Fuß- und Radverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr. Dazu gehört auch das Ziel, den Pkw-Besitz substanziell zu senken. Ein zentrales Element ist daher das quartiersübergreifende, stationsbasierte CarSharing-System, dessen Start heute in der Pressekonferenz bekannt gegeben wurde.
Der autoarme Ansatz der östlichen HafenCity beginnt bereits damit, dass grundsätzlich weniger private Stellplätze pro Wohneinheit realisiert werden. Der Stellplatz-Schlüssel ist auf 0,4 Stellplätze pro Wohneinheit reduziert. Das Smart Mobility Konzept erleichtert es Bewohnenden und Beschäftigten, von einem privaten Fahrzeug auf eine alternative Fortbewegung umzusteigen. Je nach Bedarf können die Wege zu Fuß, per Fahrrad, öffentlichem Verkehr und CarSharing zurückgelegt werden. In dem Wettbewerb um den Betrieb des CarSharings in der östlichen HafenCity, den die Gesellschaft zur Koordination für nachhaltige Mobilität (GKNM), eine Tochter der HafenCity Hamburg GmbH, ausgelobt hatte, hat sich die cambio-Gruppe durchgesetzt. Das Unternehmen startet im Herbst zunächst mit einer Flotte von 13 Fahrzeugen an sechs Stationen in den Tiefgaragen. Im Verlauf der Quartiersentwicklung ist ein Fahrzeugbestand von rund 100 CarSharing-Fahrzeugen verschiedener Fahrzeugtypen vorgesehen. Zu Beginn besteht die Flotte zu 60 Prozent aus Elektroautos – dieser Anteil erhöht sich bis 2025 auf mindestens 90 Prozent. Geladen wird zu 100 Prozent zertifizierter Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

Einheitliches Zugangssystem für unterschiedliche Bedarfe


Das Konzept ist primär auf die zukünftig rund 8.000 Bewohner:innen und rund 13.000 Beschäftigten der östlichen HafenCity ausgerichtet – aber auch externe Personen können das Angebot nutzen. Vom Kleinwagen über die Kompaktklasse bis zu Nutzfahrzeugen werden unterschiedliche Modelle für verschiedene Bedarfe zur Verfügung stehen. Es lässt sich zwischen verschiedenen Tarifmodellen je nach Nutzungshäufigkeit wählen. Das Angebot wird aus den Tiefgaragen heraus für alle dortigen Nutzer:innen betrieben wird. Buchung und Zurverfügungstellung der Fahrzeuge wird vollständig digitalisiert über mobile Applikationen erfolgen, was auch den flächendeckenden Zugang zu den 30 digital integrierten privaten Tiefgaragen regelt. Zu diesem Zweck wird ein einheitliches Zugangssystem installiert, das sowohl die Zu- und Ausfahrt der CarSharing-Fahrzeuge als auch den fußläufigen Zu- und Ausgang der Angebotsnutzenden aus anderen Gebäuden in die Tiefgarage dauerhaft ermöglicht. Die funktionsfähige Ladeinfrastruktur sowie die WLAN- und Mobilfunkanbindung zur Übertragung von Buchungs- und Abrechnungsdaten der Autos wird von den Grundstückseigentümer:innen sichergestellt.


Zukunftsweisende Mobilität


In der Erstausstattung werden mindestens 40 Prozent aller Stellplätze für Wohn- und Bürogebäude in den Quartieren Elbbrücken und Baakenhafen mit Ladepunkten ausgestattet, alle weiteren Stellplätze werden vorinstalliert. Bis 2027 werden voraussichtlich rund 1.500 Tiefgaragenstellplätze mit einem Ladepunkt des Typs 2 (lastschaltfähig) ausgestattet sein. Das CarSharing-System trägt dazu, bei, den fließenden wie ruhenden Pkw-Verkehr zu verringern. Darüber hinaus wird der Bauaufwand zur Herstellung großer Tiefgaragen und der Bedarf von Stellplätzen im öffentlichen Raum gesenkt, was die Aufenthaltsqualität erheblich steigert und den ökologischen Fußabdruck der Gebäude reduziert. In der östlichen HafenCity entsteht so ein Reallabor zur Erprobung wegweisender, innovativer Mobilitätskonzepte. Zudem ist es ein Ankerprojekt des Themenfelds Quartiersmobilität für den ITS Weltkongress, den Hamburg zwischen dem 11. und 15. Oktober 2021 ausrichtet.