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Infoveranstaltung Mobilität und Verkehr im Kesselhaus am 24. Mai

25.05.2023
Am 24. Mai fand die Informationsveranstaltung zu den Themenbereichen Mobilität und Verkehr in der HafenCity im Kesselhaus statt. Die Veranstaltung richtete sich an alle Anwohnenden und Gewerbetreibenden aus dem Stadtteil und stieß auf großes Interesse. 
Im Zusammenhang mit der Informationsveranstaltung „HafenCity – Wo kommen wir her, wo gehen wir hin?“, die am 2. Februar 2023 stattgefunden hat, ergaben sich mehrere Fragen zum Themenkomplex Verkehr und Mobilität, sodass entschieden wurde, hierzu eine gesonderte Veranstaltung durchzuführen. 

Rund 120 Personen nahmen am Mittwochabend teil, um sich von der HafenCity Hamburg GmbH über den aktuellen Stand verkehrs- und mobilitätsrelevanter Themen informieren zu lassen, Fragen zu stellen und in den Austausch zu gehen. Vor Ort zeigte sich, dass rund 40% der Teilnehmenden in den vergangenen zwei bis drei Jahren neu in die HafenCity gezogen sind. Aktuell leben in dem jungen Stadtteil rund 8.000 Menschen in ca. 4.000 Haushalten – und der Stadtteil wächst stetig weiter.  

Überblick

Die Informationsveranstaltung gliederte sich in drei thematische Blöcke, die inhaltlich durch jeweils einen Redebeitrag von Fachplanenden gestaltet wurden. Im ersten ging es um übergeordnete konzeptionelle Grundlagen in Bezug auf stadtverträgliche Mobilität und eine Übersicht über geplante Straßenbauarbeiten bis 2026. Nach einer kurzen Pause wurde das Mobilitätskonzept in der östlichen HafenCity vorgestellt und das Schulwegekonzept für die Grundschule Am Baakenhafen erläutert. Die Veranstaltung schloss mit einer Präsentation des Verkehrskonzeptes für das Überseequartier ab. Im Anschluss an die einzelnen Blöcke gab es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Anmerkungen zu machen, was viele Teilnehmende nutzten und sich damit konstruktiv einbrachten.

Ablauf und Details


Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung in die Agenda des Abends durch Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzenden der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH, startete Konrad Rothfuchs, Geschäftsleiter bei ARGUS Stadt und Verkehr, mit einer Erläuterung des Verkehrs- und Wegekonzeptes in der HafenCity. Zentrale Fragen sind dabei unter anderem, wie sich die Menschen heute und in den kommenden Jahren fortbewegen werden – zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto. Im Hinblick auf die Mobilität lassen sich Stadtstrukturen planvoll anpassen, um Zielbilder zu erreichen und auf ein sich wandelndes Nutzungsverhalten zu reagieren. Die innerstädtische Dichte – die gemischtgenutzte Fläche pro Bewohner:in – nimmt zu, gleichzeitig wird insbesondere in der HafenCity angestrebt, die Fortbewegung per Auto stetig zu minimieren und eine weitere Reduzierung der Anzahl PKWs pro Wohneinheit – angegeben über den sogenannten Stellplatzschlüssel – zu erreichen. Dieser Ansatz ist Teil des stadtplanerischen Konzeptes der 15-Minuten-Stadt, in der alle Wege des Alltags, ob zur Schule oder Arbeit, für die Nahversorgung oder bezüglich der Freizeitaktivitäten, in weniger als 15 Minuten bestritten werden können. Dabei sollen umweltschonende Verkehrsmittel genutzt werden: Die Strecken werden zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurückgelegt. Die Wege in der Stadt bzw. im gut vernetzten und angebundenen Quartier sind kurz, Parkmöglichkeiten werden reduziert, der Verkehr wird eingedämmt und nachhaltige Mobilitätskonzepte gefördert – Bestrebungen und Ziele, die in der HafenCity seit jeher einen hohen Stellenwert einnehmen und planerisch mitgedacht sowie umgesetzt werden.  
 

Über nachhaltige Mobilitätskonzepte am Beispiel der östlichen HafenCity berichtete Dr. Gesa Matthes, Leiterin der Strategischen Innovation bei der HafenCity Hamburg GmbH, im zweiten Block der Informationsveranstaltung – und knüpfte damit inhaltlich an die „Stadt der kurzen Wege“ an. Teil des Konzeptes sind unter anderem eine komfortable Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, attraktive Angebote für kollektive Mobilitätsangebote wie Bike- und Carsharing, Ladestationen für E-Fahrzeuge sowie eine gute Infrastruktur für Radfahrende und Fußgänger:innen. Eine Besonderheit in der östlichen HafenCity stellt das quartiersbezogene, stationäre Carsharing-System dar, das mit der cambio Hamburg CarSharing GmbH umgesetzt wurde und stetig ausgebaut werden soll. Geschäftsleiter Carsten Redlich war bei der Veranstaltung zugegen und stand für Fragen rund um das Carsharing-Modell zur Verfügung. Durch den ruhenden Verkehr wird im Quartier unter anderem eine hohe Aufenthaltsqualität geschaffen. Ein jüngst von der HafenCity Hamburg GmbH publizierter Flyer gibt einen guten Überblick über die unterschiedlichen Mobilitätsangebote in der östlichen HafenCity – die als Stadtentwicklungsgesellschaft einmal mehr innovative, nachhaltige Konzepte, sei es in Bezug auf Mobilitätsthemen oder das ressourcenschonende Bauen, stetig vorantreibt und dabei eine Vorbildfunktion einnimmt. Als Ausblick wurde erwähnt, dass das Mobilitätskonzept fortlaufend angepasst wird. Zudem ist eine wissenschaftliche Evaluation geplant, deren Ergebnisse bei einer zukünftigen Informationsveranstaltung vorgestellt werden sollen.  
 

Darüber hinaus erläuterte Gesa Matthes das Schulwegekonzept für die Grundschule Am Baakenhafen, die sich in einem Neubau im Quartier Baakenhafen, in dem aktuell noch verstärkt gebaut wird, befindet. Die Sicherheit der Schüler:innen auf ihrem Weg zur Schule hat oberste Priorität. Unter Einbindung von Schulleitung, Elternrat und Polizei sowie unter Fachplanung durch das Büro von ARGUS Stadt und Verkehr wurden unter anderem Maßnahmen wie Ausweitung der Tempo 30-Strecke auf der Baakenallee auf 300 Meter, verstärkte Schulwegsicherung durch die Polizei in den ersten vier Wochen jedes Schuljahres und kostenfreier Zugang (30 Minuten) zur Tiefgarage für Schulangehörige umgesetzt.

Im letzten Teil der Veranstaltung präsentierte Fabian Heck, zuständiger Projektleiter bei der HafenCity Hamburg GmbH, das Verkehrskonzept für das Überseequartier, dessen Eröffnung für das Frühjahr 2024 geplant ist. Das Überseequartier zeichnet sich unter anderem durch seine Lage, Größe und die intensive Mischung verschiedenster Nutzungen aus. Eine Vergleichsmöglichkeit, insbesondere in Bezug auf das Verkehrsaufkommen, ist nur bedingt möglich. Durch die sehr gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist die positive Prognose, dass Besucher:innen des Überseequartiers die Anreise mit dem eigenen Auto vermeiden. Das Fußwegekonzept sieht mehrere Querungsmöglichkeiten zwischen Nord- und Südteil vor, ergänzt durch diverse Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs. Unterschiedliche Punkte für Zu- und Ausfahrten regeln den PKW-Publikumsverkehr, Parkleitsysteme die flexible Lenkung während der Tag- und Nachtzeiten. Die Ein- bzw. Ausfahrt West ist aufgrund des Lärmschutzes während der Nachtzeit (22-6 Uhr) geschlossen. Der Logistikverkehr wird zum einen über zwei überirdische „Loading Docks“ abgewickelt, die ein Wenden von LKWs im Innern des Gebäudes ermöglichen, zum anderen wird er komplett unterirdisch mit Zugang über eine separate Ein- und Ausfahrt erfolgen.  
 

Die Veranstaltung schloss mit letzten Fragen und einem Dank der HafenCity Hamburg GmbH für das große Interesse, die rege Teilnahme und die informativen Beiträge der Redner:innen ab.