© Miguel Ferraz
News
Gedenkzeichen zu Völkermord an Sinti und Roma während NS-Zeit
16.05.2025
Feierliche Einweihung des denk.mal Fruchtschuppen C im Überseequartier
Am 16. Mai 1940 verhafteten Polizeibeamte etwa 1000 Sinti und Roma in Hamburg und Norddeutschland, sperrten sie in den Fruchtschuppen C im Hamburger Freihafen und verschleppten sie am 20. Mai 1940 in das Zwangsarbeitslager Belzec im deutsch besetzten Polen. Am 11. März und am 18. April 1944 wurden weitere 300 Frauen, Männer und Kinder der Minderheit in zwei weiteren Deportationen nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ein Großteil der Menschen wurde in den darauffolgenden Jahren ermordet.
85 Jahre später wird daran öffentlich erinnert: Vertreterinnen und Vertreter des Landesvereins der Sinti in Hamburg e.V. und des Rom und Cinti Union e.V. sowie der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte enthüllten gemeinsam mit Hamburgs Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, das denk.mal Fruchtschuppen C im Überseequartier der HafenCity. Es ergänzt den bestehenden Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof, der seit 2017 an die Deportationen von Juden, Sinti und Roma erinnert.
Das denk.mal Fruchtschuppen C liegt im heutigen Westfield Hamburg-Überseequartier an der Promenade der New-Orleans-Straße. In der neu angelegten Baumreihe entlang der Promenade wurde ein Baum bewusst ausgelassen. Stattdessen schiebt sich das Gedenkzeichen den Passierenden in den Weg. Auf den Außenflächen der sechs Betonstelen sind schemenhaft die Silhouetten von Menschen zu erkennen: Frauen, Männer und Kinder. Der Schriftzug „Fruchtschuppen C“ verweist auf den verschwundenen historischen Ort: Von 1911 bis 1949 stand hier ein großes Gebäude zur Lagerung von Südfrüchten. Das Areal wurde bereits in den 1970er Jahren überbaut.
Im Inneren informiert das Gedenkzeichen über die Verfolgung und die Deportationen der Sinti und Roma aus dem norddeutschen Raum. In die Stelen sind Tafeln mit Texten, Bildern, Zitaten und Biografien von Verfolgten eingelassen.
An der Entwicklung des Gedenkzeichens waren die Rom und Cinti Union e.V., der Landesverein der Sinti in Hamburg e.V., die Behörde für Kultur und Medien, die HafenCity Hamburg GmbH und die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte für die Opfer der NS-Verbrechen beteiligt. Die Gestaltung übernahmen BBS Landscape Engineering GmbH und Michael Teßmer/gwf-ausstellungen. Der Bauherr des Westfield Hamburg-Überseequartiers, Unibail Rodamco Westfield, stellt den öffentlichen Raum dauerhaft zur Verfügung. Das Gedenkzeichen ist rund um die Uhr öffentlich zugänglich.
Das nahe gelegene denk.mal Hannoverscher Bahnhof im Quartier Am Lohsepark markiert den zentralen Hamburger Ausgangspunkt für die Deportationen von 1940 bis 1945. Von dem heute ebenfalls verschwundenen damaligen Güterbahnhof wurden in 20 Transporten mehr als 8.000 Juden, Sinti und Roma aus Hamburg und Norddeutschland in das Zwangsarbeitslager Belzec, die Ghettos Litzmannstadt/Lodz, Minsk, Riga und Theresienstadt und in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Nur wenige von ihnen überlebten. Seit 2017 erinnern 20 Namenstafeln am historischen Bahnsteig 2 an die Namen und Schicksale. Ein Info-Pavillon am benachbarten Lohseplatz zeigt eine Überblicksausstellung. In unmittelbarer Nachbarschaft entwickelt die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zudem das Dokumentationszentrum denk.mal Hannoverscher Bahnhof.
Praktische Informationendenk.mal Fruchtschuppen C
New-Orleans-Straße 6
Nähe Westfield Hamburg-Überseequartier
20457 Hamburg
Der Gedenkort ist rund um die Uhr kostenfrei öffentlich zugänglich
85 Jahre später wird daran öffentlich erinnert: Vertreterinnen und Vertreter des Landesvereins der Sinti in Hamburg e.V. und des Rom und Cinti Union e.V. sowie der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte enthüllten gemeinsam mit Hamburgs Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, das denk.mal Fruchtschuppen C im Überseequartier der HafenCity. Es ergänzt den bestehenden Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof, der seit 2017 an die Deportationen von Juden, Sinti und Roma erinnert.
Das denk.mal Fruchtschuppen C liegt im heutigen Westfield Hamburg-Überseequartier an der Promenade der New-Orleans-Straße. In der neu angelegten Baumreihe entlang der Promenade wurde ein Baum bewusst ausgelassen. Stattdessen schiebt sich das Gedenkzeichen den Passierenden in den Weg. Auf den Außenflächen der sechs Betonstelen sind schemenhaft die Silhouetten von Menschen zu erkennen: Frauen, Männer und Kinder. Der Schriftzug „Fruchtschuppen C“ verweist auf den verschwundenen historischen Ort: Von 1911 bis 1949 stand hier ein großes Gebäude zur Lagerung von Südfrüchten. Das Areal wurde bereits in den 1970er Jahren überbaut.
Im Inneren informiert das Gedenkzeichen über die Verfolgung und die Deportationen der Sinti und Roma aus dem norddeutschen Raum. In die Stelen sind Tafeln mit Texten, Bildern, Zitaten und Biografien von Verfolgten eingelassen.
An der Entwicklung des Gedenkzeichens waren die Rom und Cinti Union e.V., der Landesverein der Sinti in Hamburg e.V., die Behörde für Kultur und Medien, die HafenCity Hamburg GmbH und die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte für die Opfer der NS-Verbrechen beteiligt. Die Gestaltung übernahmen BBS Landscape Engineering GmbH und Michael Teßmer/gwf-ausstellungen. Der Bauherr des Westfield Hamburg-Überseequartiers, Unibail Rodamco Westfield, stellt den öffentlichen Raum dauerhaft zur Verfügung. Das Gedenkzeichen ist rund um die Uhr öffentlich zugänglich.
Das nahe gelegene denk.mal Hannoverscher Bahnhof im Quartier Am Lohsepark markiert den zentralen Hamburger Ausgangspunkt für die Deportationen von 1940 bis 1945. Von dem heute ebenfalls verschwundenen damaligen Güterbahnhof wurden in 20 Transporten mehr als 8.000 Juden, Sinti und Roma aus Hamburg und Norddeutschland in das Zwangsarbeitslager Belzec, die Ghettos Litzmannstadt/Lodz, Minsk, Riga und Theresienstadt und in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Nur wenige von ihnen überlebten. Seit 2017 erinnern 20 Namenstafeln am historischen Bahnsteig 2 an die Namen und Schicksale. Ein Info-Pavillon am benachbarten Lohseplatz zeigt eine Überblicksausstellung. In unmittelbarer Nachbarschaft entwickelt die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zudem das Dokumentationszentrum denk.mal Hannoverscher Bahnhof.
Praktische Informationendenk.mal Fruchtschuppen C
New-Orleans-Straße 6
Nähe Westfield Hamburg-Überseequartier
20457 Hamburg
Der Gedenkort ist rund um die Uhr kostenfrei öffentlich zugänglich